Eigendichtung
In diesem Stück wohnt Kasper unter einem Dach mit der Grossmutter, die ihn beauftragt,
den Hühnerstall zu flicken, währenddem sie das Huhn Rugedigu, das sie beim Bauern bestellt
hat, abholen will. Kasper möchte sich vor dieser Aufgabe drücken, da es ihn zu sehr
anstrengt. Ausgesprochen arbeitsunlustig versucht er nun den Hühnerstall zu flicken. Immer
wieder fällt dieser «Stärnehagel, Balkenagel!» in sich zusammen, bis aus dem Bretterstoss
ein graugesichtiges Männchen herausschlüpft, das sich als heimatloser Hauskobold
vorstellt und bereit ist, Kasper bei der Stallreparatur zu helfen. Dieser zaubermächtige, aber
gutmütige Gnom namens Chlurigaun geniesst ab sofort Wohnrecht im Estrich des Hauses.
Er bestimmt von nun an das Gesetz des Handelns, indem er gemeinsam mit Kasper, der
Katze und der Maus Graurock die Hexe bekämpft, die sich im Haus einnisten will. Sie will
nämlich Chlurigaun den Zauberspruch entlocken, um aus Hühnermist Gold zu machen,
was ihr bisher nicht glückte. Kasper und Chlurigaun schmieden zusammen einen Plan, wie
sie die Hexe überlisten können und verkleiden sich als Zaubergehilfen. Sie versprechen der
Hexe aus dem Hühnermist Gold zu zaubern. Doch anstatt Gold zaubert der schlaue Kobold
die Wünsche der Hexe in den Sack. Nach dem ersten Versuch ist sie noch nicht zufrieden,
schliesslich hat sie Grosses vor. Alle Fische, Elefanten und auch Vögel will sie kaufen und
für sich alleine haben. Wieder und wieder bittet sie die beiden Gehilfen noch mehr Gold zu
zaubern bis die Hexe an der Masslosigkeit ihrer Wünsche zugrunde geht, der vermeintliche
riesig grosse Goldsack, den sie auf dem Rücken schleppt ist zu schwer: «D'Lumpähäx isch
futsch.» - Und die Grossmutter stellt zufrieden fest, der Hühnermist sei noch an Ort und
Stelle - sie braucht ihn doch als Zwiebeldünger.
Figura – Zeitschrift für Puppen- und Figurentheater
Die Inszenierung ist in einer offenen Bühnenlandschaft angelegt. Silvia und Christoph Bosshard führen die Stabpuppen mit Meisterschaft zu einer stark rhythmisierten
Sprache, die beim Stallbau «hoble, schliffe, nagle, bohre, klopfe, sage» sogar in Sprechgesang
übergeht und den Auftritt der Tiere zu kleinen Kabinettstücken werden lässt. Und um die
Hexe in der entscheidenden Szene zu täuschen, greifen Chlurigaun und Kasper zu einem Mummenschanz-
Trick. Wie sie das anstellen, muss man sich selber ansehen ...(G.Gysin)
Hand- und Stabpuppenspiel
Mundart oder Hochdeutsch
für Kinder ab 5 Jahren
Spieldauer ca. 50 Minuten